Der Alterungsprozess: Was passiert im Körper, wenn wir älter werden?

Der Alterungsprozess: Was passiert im Körper, wenn wir älter werden?

Warum altern wir? Diese Frage mag simpel klingen, doch die Antwort darauf ist gar nicht so einfach. Denn das Altern gilt noch immer als Mysterium. Tatsächlich ist der Proess des Alterns bis heute eines der am wenigsten verstandenen Phänomene der Biologie. Wie verläuft der Alterungsprozess und welche Mechanismen sind beteiligt? Lässt er sich verlangsamen oder vielleicht sogar aufhalten? Mit diesen und ähnlichen Forschungsfragen befasst sich die Gerontologie, die Alters- bzw. Alternsforschung.

Wir haben für dich im Folgenden die wichtigsten Erkenntnisse aus der Forschung zusammengefasst.

Alterungsprozess Definition: Was bedeutet „altern“ eigentlich?

Die meisten mehrzelligen Organismen altern –auch der Mensch. Gemeint ist damit ein biologischer Prozess, der durch den fortschreitenden Verlust der physiologischen Unversehrtheit gekennzeichnet ist.¹ Das bedeutet: Je älter wir werden, desto stärker häufen sich die Zipperlein. Es kommt zu Beeinträchtigungen der Gesundheit bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen. Das Sterberisiko steigt. Aber wieso eigentlich? Gerontologen sehen im Altern einen Nebeneffekt, der durch körperliche Vorgänge wie das Wachstum hervorgerufen wird.² Demnach hat das Altern selbst keine biologische Funktion – es scheint eher eine Begleiterscheinung dessen zu sein, was sich im Laufe der Jahre in unserem Körper so abspielt.

Streng genommen altern wir bereits ab der Geburt.³ Wir wachsen und gedeihen, entwickeln uns weiter und irgendwann ist unser Körper ausgewachsen. Ab diesem Zeitpunkt setzt dann der eigentliche Alterungsprozess ein – und er schreitet immer weiter voran. Allerdings verläuft der menschliche Alterungsprozess nicht graduell, sondern in Schüben. Wie ein Forschungsteam der Stanford University School of Medicine und aus Singapur zeigen konnte, gibt es zwei Phasen, in denen wir besonders schnell altern: mit 44 und mit 60 Jahren.⁴ Die Wissenschaftler untersuchten Blut, Speichel und weiteres Probematerial ihrer Testpersonen und stellten fest, dass es jeweils um den 44. und um den 60. Geburtstag herum zu markanten molekularen Veränderungen kommt. Offenbar finden zu diesen Zeitpunkten bestimmte Umbauprozesse im Körper statt, die auf beginnende oder laufende krankhafte Veränderungen hindeuten. Die Folge: Der Alterungsprozess nimmt Fahrt auf.

Was sind typische Veränderungen im Alter?

Was fällt dir als Erstes ein, wenn du an den menschlichen Alterungsprozess denkst? Graue Haare und faltige Haut? Klar, an diesen körperlichen Merkmalen lässt sich leicht erkennen, dass ein Mensch älter wird. Doch der Prozess des Alterns findet nicht nur äußerlich, sondern auch im Inneren des Körpers statt. Und auch auf kognitiver Ebene ändert sich einiges, wenn wir altern. Schauen wir uns doch mal im Detail an, was während des Alterns genau passiert. Im folgenden haben wir die Kennzeichen der Alterung aufgeführt.

1. Deine Haut wird fleckig und faltig

Die Haut ist unser größtes Organ und äußerlich sichtbar. Kein Wunder, dass wir altersbedingte Veränderungen hier am schnellsten wahrnehmen. Im Laufe des Lebens wird die Haut schlaffer und trockener. Es bilden sich feine Linien, aus denen irgendwann tiefe Falten werden. Der Grund: Die Hautzellen erneuern sich langsamer. Außerdem werden die Auswirkungen der UV-Strahlung sichtbar, etwa in Form von Pigmentflecken.⁵

2. Die Kraft schwindet

Zum natürlichen Alterungsprozess gehört auch Muskelschwund. Denn der Stoffwechsel deiner Muskelzellen verändert sich über die Jahre: Der Körper lagert zunehmend Bindegewebe und Fettgewebe in den Muskeln ein. Dadurch wird die Muskelmasse insgesamt weniger, während einzelne Muskeln schwächer werden. Gleichzeitig fällt es uns im Alter immer schwerer, neue Muskeln aufzubauen.⁶ Übrigens ist auch das Herz davon betroffen: Denn auch im Herzmuskel wird im Laufe des Alterungsprozesses vermehrt Binde- und Fettgewebe eingebaut, wodurch es an Leistungsfähigkeit verliert.

3. Die Knochen werden brüchig

Bereits ab dem 30. Lebensjahr verringert sich die Knochenmasse in deinem Körper. Dadurch werden die Knochen spröder, das Risiko für Brüche steigt. Betroffen sind hiervon v. a. Menschen mit Vitamin-D-Mangel sowie Frauen nach den Wechseljahren. Denn ab der Menopause lässt die Produktion des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen nach, welches knochenschützende Eigenschaften besitzt.⁷

4. Deine Augen werden schlechter

Was hat es eigentlich mit der sogenannten Altersweitsichtigkeit (Presbyopie) auf sich? Dabei handelt es sich nicht um eine Krankheit an sich, sondern um eine Folge des natürlichen Alterungsprozesses: Die Linse wird im mittleren Alter starrer und kann sich dadurch immer schlechter scharf stellen. Dadurch kannst du Objekte in deiner Nähe schlechter erkennen.⁸ Das Wahrnehmen von Objekten in der Ferne ist hiervon übrigens nicht betroffen.

Augen Alterungsprozess Bild

5. Dein Immunsystem verliert an Wirksamkeit

Mit zunehmendem Alter haben es Krankheitserreger wie Bakterien, Viren und Pilze leichter, deinen Körper anzugreifen. Das liegt daran, dass die Wirksamkeit des Immunsystems im Zuge des Alterungsprozesses nachlässt: So reagieren beispielsweise zwei körpereigene Verteidigungslinien, die Makrophagen und die T-Zellen, immer langsamer auf Antigene. Das erklärt, warum ältere Erwachsene anfälliger für Infektionskrankheiten sind. Auch das Auftreten von bestimmten Krebserkrankungen und Autoimmunerkrankungen im Alter kann die Folge dieser veränderten Immunantwort sein.⁹

6. Die Verdauung macht Probleme

Wie viele andere Organe büßen auch die Nieren an Funktionstüchtigkeit ein. Gleichzeitig werden die Blase und die Beckenbodenmuskulatur schwächer, weshalb es häufiger zu Harndrang kommt. Die Darmbewegungen verlangsamen sich, es werden weniger Verdauungssekrete gebildet – weshalb ältere Menschen zu Magen-Darm-Problemen wie Verstopfung und Darmentzündungen neigen.

7. Die geistigen Fähigkeiten lassen nach

Auch an deinem Gehirn geht der Alterungsprozess nicht spurlos vorbei. Es reift und wird größer, bis du ungefähr 25 Jahre alt bist – danach nimmt die Gehirnmasse ab und auch die Aktivität der Nervenzellen verändert sich.¹⁰ Je älter du wirst, desto deutlicher spürst du die Konsequenzen: Informationen werden langsamer verarbeitet, die Aufmerksamkeit sinkt und die Konzentration lässt nach.

Folgen der Alterung: Typische Krankheiten im Alter

Je weiter fortgeschritten der Prozess des Älterwerdens ist, desto höher ist das Risiko, eine chronische Erkrankung zu entwickeln. Insbesondere einige neurologische und psychiatrische Erkrankungen, aber auch bestimmte Erkrankungen des Bewegungsapparats und des Herz-Kreislauf-Systems gelten als typische Alterskrankheiten – obwohl natürlich auch jüngere Personen davon betroffen sein können. Dazu zählen u. a.:¹¹

  • Demenz
  • Parkinson
  • Depression
  • Arthrose
  • Rheumatoide Arthritis („Rheuma“)
  • Osteoporose
  • Koronare Herzkrankheit (KHK)
  • Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall
  • Krebs

Gene oder Lebensweise: Welche Faktoren beeinflussen die Alterung?

Wenn wir älter werden, fällt es unserem Organismus zunehmend schwer, entstandene Schäden an der DNA, den Zellen und den Gewebestrukturen zu reparieren - was zu den bekannten Alterserscheinungen führen kann, von A wie Alzheimer bis Z wie Diabetes.¹² Liegt es an unseren Genen, unserer Nahrungsaufnahme oder sind es vielmehr unser Lebenswandel und unsere Gewohnheiten, die darüber entscheiden, warum manche Menschen schneller altern als andere?

Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Genetik hierbei eine eher untergeordnete Rolle spielt. Es konnten zwar Gene gefunden werden, die positiv auf die Langlebigkeit (Longevity) wirken. Doch der Einfluss unserer Gene auf den Alterungsprozess wird nur mit ca. 20 Prozent beziffert.¹³ Das bedeutet, zu einem Großteil bestimmen Umweltfaktoren, ob wir gesund altern, lange fit bleiben und ein hohes Lebensalter erreichen. Die gute Nachricht: Vieles haben wir selbst in der Hand.

Tipps für den Alltag um den Alterungsprozess zu verlangsamen

Ein gesunder Lebensstil kann dazu beitragen, den natürlichen Alterungsprozess positiv zu beeinflussen. Mit einfachen, aber wirkungsvollen Gewohnheiten lässt sich die Lebensqualität steigern und das Wohlbefinden bis ins hohe Alter erhalten. Folgende Tipps tragen zu einem gesunden Lebenswandel bei, sodass dein natürlicher Alterungsprozess positiv beeinflusst wird:

  • Vermeide Giftstoffe wie Alkohol und Nikotin
  • Ernähre dich ausgewogen, empfehlenswert ist zum Beispiel die Mittelmeer-Diät
  • Bewege dich regelmäßig moderat, etwa bei Ausdauersportarten wie Joggen und Schwimmen
  • Sorge für ausreichend Schlaf
  • Reduziere Stress, zum Beispiel durch Entspannungstechniken wie Yoga
  • Geh regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen
  • Pflege soziale Kontakte, etwa durch regelmäßige Treffen mit Freunden
Alterungsprozess Freiheit Langlebigkeit Bild

Anti-Aging: Warum wir von ewiger Jugend träumen

Der Traum von ewiger Jugend ist wohl so alt wie die Menschheit selbst. Aber warum tun wir uns so schwer mit dem Altwerden? Und gibt es Möglichkeiten, den Alterungsprozess zu verlangsamen – oder gar zu stoppen?

Für viele Menschen ist der Alterungsprozess mit Leiden und dem Verlust der Selbstbestimmung verbunden.¹⁴ Die Aussicht, nach und nach bestimmte Fähigkeiten zu verlieren und auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein, macht uns Angst. Daher wird intensiv daran geforscht, wie wir länger und gesünder leben können. Während einige Forscher glauben, dass wir theoretisch sogar ewig leben könnten, möchten andere einen Weg finden, unsere Lebenszeit zu verlängern, ohne dabei von alterstypischen Beschwerden geplagt zu werden. Ein 90-jähriger Mensch wäre dann beispielsweise körperlich und geistig so fit wie ein 50-jähriger.

Gewusst? Unsere durchschnittliche Lebenserwartung ist zwar in den letzten Jahrzehnten stark angestiegen, die maximale Lebensspanne allerdings kaum bis gar nicht.¹⁵ Derzeit gehen die meisten Wissenschaftlicher davon aus, dass die maximale Lebenserwartung des Menschen bei etwa 120 Jahren liegt. Ob es wirklich eine natürliche Altersgrenze gibt, ist aber nach wie vor unklar.¹⁶ Das Ziel der Altersforschung ist nun, dass möglichst viele Menschen ein hohes Alter und eine gute Gesundheit erreichen können. Dabei soll die Phase, in der sich alterstypische Krankheiten häufen, möglichst kurzgehalten werden. Um dieses zu erreichen, befinden u. a. neue Medikamente gegen Diabetes und Krebs in der Entwicklung. Außerdem werden in Tierversuchen immer wieder vielversprechende Wirkstoffe getestet, die einen potenziell lebensverlängernden Effekt für den Menschen haben. Bislang gibt es aber noch kein „Wundermittel“, das den Alterungsprozess stoppen oder gar umkehren könnte.

Fazit: Gesund altern – aber wie?

Wir können uns die Haare färben, wir können Antifaltencremes benutzen und uns Schönheitsoperationen unterziehen – den natürlichen Alterungsprozess, der im Inneren unseres Körpers abläuft, beeinflussen solche Äußerlichkeiten nicht. Denn ob wir gesund altern und möglichst lange fit bleiben, hat eher weniger mit unserer „Hülle“ zu tun, sondern mit unserem Lebensstil.

Alterserscheinungen sind somit kein Schicksal, sondern eine Frage der Lebensweise und Pflege. Indem wir unseren Körper gut behandeln, können wir den Alterungsprozess in einem gesunden Tempo begleiten und die Lebensqualität bis ins hohe Alter erhalten.

Regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und eine gesunde Ernährung sind die Schlüssel zu einem langen Leben. NEOaging hilft dir dabei: Unsere Produkte wie Healthy Aging Complex und Cell Booster, die auch als Beauty Bundle erhältlich sind, enthalten hochwertige Nährstoffe, darunter Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, damit du stets bestens versorgt bist. Denn NEOaging bedeutet für uns eine neue Art zu altern – langsam und gesund.

Literaturverzeichnis